28.10.2020

ISO 17100 auf dem Prüfstand: Wie die Norm für bestmögliche Qualität von Übersetzungsdienstleistungen sorgt

Im September wurde die Übersetzungsdienstleistungsnorm DIN EN ISO 17100 in ihrer jetzigen Form von den ISO-Mitgliedsländern bestätigt. oneword hatte die Abstimmung als selbst nach ISO 17100 zertifiziertes Unternehmen und vor allem als aktives DIN-Mitglied im verantwortlichen Unterausschuss bereits mit Spannung erwartet – und auf Gelegenheit gehofft, die gesammelten Erfahrungen und eigens entwickelten Standards gemeinsam mit den anderen Industrievertretern in eine neue Version der Norm einzubringen.

Eine Norm für hochwertige Dienstleistung und Transparenz

ISO 17100 ist eine seit 2015 international existierende Norm, die speziell die Prozessstandards für Übersetzungsdienstleistungen regelt und das Ziel verfolgt, ein hochwertiges Übersetzungsprodukt sicherzustellen. Als branchenspezifische Norm standardisiert sie Prozessabläufe und Anforderungen von Übersetzungsprojekten. Damit werden Übersetzungsprozesse und -dienstleistungen transparenter und untereinander vergleichbar, Begriffsbestimmungen und Inhalte werden per Definition festgelegt. Das bietet den Vorteil, dass die besonderen Qualitätsziele von Kunden und die dafür notwendigen Prozessschritte besser kommuniziert und umgesetzt werden können.

oneword ist bereits seit 2012 nach DIN EN ISO 17100 zertifiziert – anfangs noch nach der Vorgängernorm DIN EN 15038 – und lebt die Normung nicht nur als zertifiziertes Unternehmen, sondern auch als aktives DIN-Mitglied. So entsendet oneword seit 2019 die Qualitätsbeauftragte in den DIN-Normenausschuss Terminologie (NAT), wo sie im Unterausschuss „Übersetzungsdienstleistungen“ und im Arbeitskreis „Übersetzungsgerechtes Schreiben“ gemeinsam mit anderen Branchenvertretern an der Normungsarbeit mitwirkt.

Regelmäßige Überprüfung soll Verbesserungen bringen

Normen werden turnusgemäß alle fünf Jahre überprüft. Jedes Mitgliedsland stimmt in einer Abstimmung entweder für eine Bestätigung oder eine Überarbeitung der Norm bzw. dafür, sie zurückzuziehen – oder das Land enthält sich der Abstimmung. Im September haben sich die ISO-Mitgliedsländer für die Bestätigung von ISO 17100 in der aktuellen Form für weitere 5 Jahre ausgesprochen.

Nach nunmehr fünf Jahren der Prozessgestaltung und der Dienstleistungserbringung nach ISO 17100 gibt es aus Sicht von oneword durchaus Änderungsbedarf. So sollten etwa die Kompetenzen von Projektmanagern weitaus mehr Beachtung finden, denn gerade ihnen kommt neben den Übersetzungspartnern eine zentrale Rolle zu bei der Planung und Überwachung von Übersetzungsprojekten, bei der Vermittlung und Kommunikation, in den Bereichen Kundenbetreuung und Problemlösung sowie in der Qualitätskontrolle und -freigabe. oneword hat daher schon früh für die Ausbildung von Projektmanagern einen Kompetenzkatalog in Form eines Laufzettels erarbeitet, der alle wichtigen Aspekte abdeckt und die notwendigen Kompetenzen schafft.

Auch aus Sicht des Unterausschusses, der an der Erstellung der Normen DIN EN 15038, ISO 17100 und ISO 18587 auf europäischer und internationaler Ebene beteiligt war, gibt es zahlreiche weitere Vorschläge für Verbesserung und Anpassung an den aktuellen Stand der Technik und die sich verändernden Anforderungen an Übersetzungen. So wird derzeit etwa der Einsatz von Maschinellen Übersetzungssystemen mit anschließendem Posteditieren (MTPE) in der Norm ISO 17100 explizit ausgeschlossen.

Auch wenn die vielen produktiven Vorschläge des DIN-Unterausschusses nun zumindest in diesem Jahr nicht in eine Überarbeitung von ISO 17100 einfließen werden, war die Arbeit im Unterausschuss natürlich nicht umsonst. Es bleibt zu hoffen, dass vor Ablauf der fünf Jahre bis zur nächsten turnusmäßigen Überprüfung eine Überarbeitung auf ISO-Ebene initiiert wird – und dass diese Vorschläge dann Berücksichtigung in einer neuen Version von ISO 17100 finden, von der sowohl Auftraggeber als auch Sprachdienstleister profitieren würden.

Erfahren Sie mehr über ISO 17100 und über die Nutzung Maschineller Übersetzungssysteme im Übersetzungsprozess unter Einhaltung der Konformität mit der Doku-Norm IEC/IEEE 82079-1 in unserem tekom-Vortrag „Die Normen ISO 17100 und ISO 18587 – Gemeinsamkeiten und Unvereinbarkeit in der Praxis“.

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