26.03.2025

Maschinenverordnung 2027: Effiziente Übersetzungslösungen für die kommenden Pflichten in der Technischen Redaktion

Die EU-Maschinenverordnung 2023/1230 tritt 2027 in Kraft und wird europäische Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Besonders im Bereich der Technischen Redaktion steigt der Aufwand erheblich – und damit auch die Kosten für die mehrsprachige Aufbereitung. Viele Unternehmen setzen ihre Hoffnungen auf künstliche Intelligenz (KI) und maschinelle Übersetzung (MT), um den zusätzlichen Aufwand zu bewältigen. Doch gerade bei sensibler Technischer Dokumentation birgt dieser Ansatz Risiken. Wir zeigen auf, wie Unternehmen mit bereits vorhandenen Übersetzungstechnologien massiv Kosten einsparen können und an welcher Stelle der Einsatz von KI-Übersetzungen einen echten Mehrwert bietet.

Neue Anforderungen durch die Maschinenverordnung: Der Dokumentationsaufwand steigt

Die neue EU-Maschinenverordnung erweitert den Verantwortungsbereich für Hersteller und Vertreiber von Maschinen deutlich. Nicht nur physische Produkte, sondern auch Software und digitale Komponenten mit Sicherheitsfunktionen fallen künftig unter die Verordnung. Allgemein nehmen die Dokumentationspflichten zu und umfassen teilweise sogar Beschreibungen des Quellcodes und der Programmierlogik bei komplexen Maschinen. Hersteller sind in der Pflicht, umfangreiche Technische Dokumentationen zu erstellen, um nachzuweisen, dass ihre Produkte auch hinsichtlich digitaler und softwarebasierter Risiken den Sicherheitsanforderungen entsprechen. Dabei betrifft die kommende Verordnung aber nicht nur die Hersteller, sondern nimmt alle Wirtschaftsakteure in die Pflicht, die Maschinen und dazugehörige Produkte in der EU in Verkehr bringen oder in Betrieb nehmen.

Die erweiterten Anforderungen bedeuten für viele Unternehmen einen erheblichen Mehraufwand in der Erstellung technischer Unterlagen. Da die Dokumentation innerhalb der EU in alle Sprachen der Zielmärkte übersetzt werden muss, steigen die Kosten für Übersetzungsdienstleistungen proportional zum wachsenden Textvolumen. Für Unternehmen, die ihre Produkte in zahlreichen EU-Ländern vermarkten, wird der finanzielle Druck also spürbar zunehmen.

KI als Allheilmittel? Warum maschinelle Übersetzung allein nicht ausreicht

Angesichts der steigenden Kosten erscheint der Einsatz von KI und MT als naheliegende Lösung. Die Verheißung: minimaler menschlicher Eingriff, maximale Kostenersparnis. Doch die Realität ist komplexer – besonders im Bereich der Technischen Dokumentation, wo Präzision und Fehlerfreiheit oberste Priorität haben.

Maschinelle Übersetzungssysteme liefern zwar beeindruckende Ergebnisse, stoßen aber bei fachsprachlichen Texten mit hohem Spezialisierungsgrad an ihre Grenzen. Die Qualität variiert stark je nach Sprachkombination und Sachgebiet. Während das Sprachpaar Deutsch-Englisch oft gute Ergebnisse liefert, können andere Sprachkombinationen deutlich schlechter abschneiden. Ein Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Verfügbarkeit von Trainingsdaten und dem häufigen Umweg über Englisch als Relaissprache im Hintergrund. Gibt es zudem eine große Anzahl zu beachtender Übersetzungsprojektspezifikationen wie Terminologie oder Stilvorgaben, kann die Qualität des reinen maschinellen Übersetzungsergebnisses unzureichend sein.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Reproduzierbarkeit. MT-Systeme entwickeln sich durch regelmäßiges Training kontinuierlich weiter. Das gleiche Ausgangsdokument kann daher bei jedem Versuch ein anderes Ergebnis liefern. Daraus ergibt sich ein kritischer Faktor bei regelmäßigen Aktualisierungen Technischer Dokumentation, die hohe Konsistenz und Präzision erfordert. Hinzu kommt die oft uneinheitliche Umsetzung spezifischer Fachterminologie, die gerade bei sicherheitsrelevanten Texten fatale Folgen haben kann.

DIN EN IEC/IEEE 82079-1 empfiehlt nicht ohne Grund den Einsatz von Fachübersetzer:innnen für die Erstellung von Gebrauchsanweisungen – denn die hohen Anforderungen an technische Kenntnisse und die Besonderheiten bei der Übersetzung von Technischer Dokumentation erfordern spezialisiertes Fachwissen und ein tiefes Verständnis der Materie.

Die optimale Lösung: Intelligente Verbindung von Technologie und menschlicher Expertise

Statt auf reine maschinelle Übersetzung zu setzen, führt der effizienteste Weg über eine intelligente Kombination aus Technologie und menschlicher Expertise. Drei Lösungen haben sich in der Praxis der Übersetzung bewährt und schaffen kosteneffiziente und qualitativ hochwertige Übersetzungsprozesse:

1. Mit Translation Memorys Kosten und Zeit sparen

Translation Memorys (TM) speichern segmentweise übersetzte Texte und stellen diese für zukünftige Projekte zur Verfügung. Gerade in der Technischen Dokumentation, die häufig ähnliche Formulierungen und wiederkehrende Passagen enthält, bieten TMs erhebliches Einsparpotenzial. Wiederholen sich Segmente oder Sätze in Folgeübersetzungen, hält das TM die Übersetzung schon bereit – identische Inhalte müssen so nur ein einziges Mal übersetzt werden.

Auch für die Qualitätssicherung sind Translation-Memory-Systeme äußerst hilfreich. Intelligente Features zeigen Tippfehler, Zahlendreher oder Fehler in der Formatierung auf. Die Übersetzungsproduktivität kann so deutlich gesteigert und die Konsistenz der Inhalte signifikant verbessert werden.

2. Datenbereinigung für nachhaltige Kosteneinsparung

Um das bestmögliche Ergebnis aus den Translation Memorys zu holen, braucht es eine solide Datengrundlage. Doch mit jedem Übersetzungsprojekt wächst das TM an – oftmals unkontrolliert. Dubletten, unsaubere Segmentierung und veraltete Terminologie führen dazu, dass Translation Memorys ihr Potenzial nicht voll entfalten können. Im schlimmsten Fall werden identische Matches nicht erkannt, obwohl Texte bereits übersetzt wurden, oder es entstehen Inkonsistenzen durch unterschiedliche Übersetzungsvarianten.

Eine regelmäßige Bereinigung der Sprachdaten verbessert nicht nur die Wiederverwendungsrate und somit die Einsparung bei bestehenden Übersetzungen, sondern reduziert auch den Aufwand bei der Qualitätssicherung. Dabei sollte neben dem Translation Memory auch die Terminologiedatenbank regelmäßig überprüft werden. Widersprüchliche Einträge, veraltete Fachtermini oder unvollständige Definitionen wirken sich direkt auf die Übersetzungsqualität aus. Das Sparpotenzial einer sauberen Terminologiedatenbank als Grundlage für Glossare in MT-Systemen ist besonders hoch – gerade im Hinblick auf die fachsprachlichen Anforderungen der Maschinenverordnung.

Besonders wenn KI-Anwendungen oder maschinelle Übersetzungssysteme zum Einsatz kommen, ist eine saubere Datengrundlage unverzichtbar. KI-Systeme lernen aus den Daten, mit denen sie trainiert werden – Inkonsistenzen oder Fehler werden übernommen und im schlimmsten Fall sogar verstärkt. Eine gezielte Bereinigung vor dem Training verbessert die Qualität der maschinellen Übersetzungsergebnisse erheblich und vermeidet unnötige Kosten durch fehlerhaften Output, der umfangreiche Nachbearbeitung erfordert.

Durch den Einsatz spezialisierter Analysetools wie oneCleanup lassen sich Bereinigungspotenziale in TMs und Terminologiedatenbanken schnell identifizieren und umsetzen. Die Investition in saubere Sprachdaten zahlt sich mehrfach aus: durch beschleunigte Übersetzungsprozesse, verbesserte Qualität und reduzierte Kosten – genau die Faktoren, die Unternehmen benötigen, um den erweiterten Anforderungen der Maschinenverordnung effizient zu begegnen.

3. MTPE: KI-Übersetzung gewinnbringend nutzen

Das Einsparpotenzial und die Effizienz von KI-Übersetzungen nutzen und trotzdem den hohen Qualitätsstandards der Maschinenverordnung entsprechen. Diesen Spagat schafft man dank MTPE (Machine Translation + Post-Editing). Dabei wird der Text zunächst maschinell übersetzt und anschließend von Fachübersetzer:innen geprüft und optimiert. Je nach Ausgangslage sind dabei Einsparungen von zehn bis 30 Prozent möglich – ohne Qualitätseinbußen.

Die Realität ist: Maschinelle Übersetzung allein kann den hohen Anforderungen nicht genügen. Kein KI- oder MT-System schafft es aktuell, Technische Dokumentationen oder Produktbeschreibungen fehlerfrei, vollständig und konsistent in eine Zielsprache zu übertragen. Die sensiblen Informationen zu Quellcode, Programmierlogik und Sicherheitsfunktionen, die die neue Maschinenverordnung fordert, brauchen aber ein tiefes Fachverständnis. Auch die korrekte Terminologie, einheitliche Formulierungen und die präzise Wiedergabe sicherheitsrelevanter Informationen erfordern menschliches Know-how.

Der MTPE-Workflow lässt sich nahtlos in bestehende Übersetzungsprozesse integrieren. Durch die Kombination mit Translation Memorys und Terminologiedatenbanken entsteht ein hocheffizienter Prozess: Vorhandene Übersetzungen werden aus dem TM übernommen, neue Inhalte maschinell vorübersetzt und anschließend von Fachexpert:innen überprüft. Für die bestmöglichen Ergebnisse sollte die Auswahl des KI bzw. MT-Systems auf das jeweilige Sachgebiet und die Sprachkombination abgestimmt sein. Auch das Einbinden unternehmensspezifischer Terminologie durch Glossare kann die Qualität der maschinellen Vorübersetzung erheblich verbessern und den Nachbearbeitungsaufwand reduzieren. Mit einem professionellen MTPE-Service erreichen Unternehmen ein Endergebnis, das sich nicht von einer Humanübersetzung unterscheidet – aber deutlich schneller und kostengünstiger erstellt werden kann.

Fazit: Effizient übersetzen mit bewährten Technologien

Die Maschinenverordnung kommt und wird den Unternehmen einen erheblichen Dokumentationsaufwand abverlangen. Doch der damit verbundene Übersetzungsaufwand lässt sich jetzt schon durch den kombinierten Einsatz von Technologie und Expertise effektiv bewältigen. Während Translation Memorys und Datenbereinigung die Effizienz steigern und die Konsistenz sichern, ermöglicht MTPE eine kosteneffiziente Bearbeitung neuer Inhalte ohne Qualitätseinbußen. Der menschliche Faktor bleibt dabei unverzichtbar – als Qualitätsgarant und für die fachliche Prüfung sicherheitsrelevanter Inhalte.

Statt auf vermeintliche und fehleranfällige Kosteneinsparungen durch reine maschinelle Übersetzung zu setzen, sollten Unternehmen in nachhaltige Übersetzungsprozesse investieren. Eine sorgfältige Pflege der Sprachdaten und die gezielte Nutzung von Übersetzungstechnologien bilden die Basis für langfristige Effizienzgewinne – und helfen dabei, den erweiterten Anforderungen der neuen Maschinenverordnung kosteneffizient zu begegnen.

Sie möchten Ihre Übersetzungsprozesse für die kommenden Anforderungen der Maschinenverordnung optimieren? Unsere Expert:innen beraten Sie gerne zum effizienten Einsatz von Translation Memorys, optimalen Tools für die Datenbereinigung und dem Einsatz von MTPE. Wir stehen Ihnen gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Verfügung.

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